Überblick

Das Supply Chain Management hat die Optimierung der Wertschöpfungskette als Ganzes durch ein Aufeinander abgestimmtes und kooperatives Wirken der einzelnen Glieder zum Ziel. Oftmals wird Supply Chain Management fälschlicherweise mit Logistik gleichgesetzt, die sich inner- und außerbetrieblich um die Koordination von Güter- und Informationsflüsse kümmert und somit nur ein Aspekt des Supply Chain Managements darstellt.

Konzept

Eine ganz wesentliche Ausgangsüberlegung für das Verständnis von Supply Chain Management ist das Gefangenendilemma. Mit dieser spieltheoretischen Betrachtungsweise wird anschaulich gezeigt, dass Anreizsysteme so gestaltet sein können, dass eine Kooperation, obwohl der Gesamtnutzen für alle Parteien größer wäre, nicht eingegangen wird, um auf Kosten der Anderen mit der Umsetzung einer egoistischen Strategie einen noch höheren Einzelnutzen zu generieren.

Ähnliche Effekte finden sich in Lieferketten wieder. Jedes einzelne Unternehmen der Kette denkt nur an die Maximierung des eigenen Gewinns. Dabei könnte bei einer besseren Abstimmung und Koordination der Gesamtgewinn der Lieferkette maximiert werden. Aufgrund des individuellen Anreizes zum „Defektieren“ (Wahl der egoistischen Strategie) wird dieser Weg nicht gewählt.

Ein Ausprägungsbeispiel dieses Effekts ist die Lagerhaltung auf Vorrat. Wird ein Engpass in der vorgelagerten Lieferkette vermutet, kommt es schnell zu Hamsterkäufen, die den Druck auf den Engpass noch weiter erhöhen. Dadurch schaukelt sich die gesamte Lieferkette auf. Es kommt zum sogenannten Bullwhip – Effekt.

Dagegen gibt es aber einige wirkungsvolle Maßnahmen. Dazu zählen in erster Linie Anpassungen von Produkten und Prozessen, die Optimierung des Informationsflusses und Änderungen der Anreizstruktur durch Vertragsgestaltung.

Mehrwert

Das Supply Chain Management ist die Königsdisziplin unter den Operational Excellence Methoden. Dies liegt zum einen an der diplomatischen Herausforderung eine gemeinsame Gesamtlösung im Spannungsfeld zwischen individueller Gewinnmaximierung und Kartellaufsicht hinzubekommen und zum anderen bedingt das Supply Chain Management meist die erfolgreiche Umsetzung zahlreicher interner Hausaufgaben, z.B. im Rahmen einer Lean Management oder Six Sigma Initiative.