Überblick

Der Strategiebegriff entstammt in historischer Perspektive dem Griechischen und bezeichnet die „Kunst der Heerführung“ („Strategos“). Demgegenüber verlangt die Kunst der Unternehmensführung naturgemäß nicht nach Strategien in Form militärischer Gefechts- oder Schlachtpläne. Vielmehr wurde der Begriff der Strategie im Sinne eines „Spielplans“ über die ökonomische Spieltheorie von den Wirtschaftswissenschaften adaptiert. Innerhalb der Betriebswirtschaften wurde der Begriff in der Lehre im 20. Jahrhundert vor allem an amerikanischen Hochschulen vertreten. Erste Forschungsaktivitäten, welche die nachhaltige Verankerung des Begriffes in der Forschung und Unternehmenspraxis zur Folge hatten, fanden in den 1960er und 1970er Jahren statt. Heute ist der Strategiebegriff ein zentraler Faktor des strategischen Managements eines Unternehmens.

Strategie bezeichnet insgesamt die Planung und Implementierung von Maßnahmen sowie deren prozessorientiertes Zusammenwirken zur Erreichung langfristiger Geschäftsziele im Sinne der Marktpositionierung und langfristigen Sicherung des Markterfolgs eines Unternehmens unter Berücksichtigung unternehmensinterner Ressourcen und externer Rahmenfaktoren.

Konzept

Die Frage danach, wie Strategien in Unternehmen entstehen und umgesetzt werden, ist so alt wie die Forschungshistorie zu Strategien in den Wirtschaftswissenschaften insgesamt. Mittlerweile existieren hierzu eine Reihe unterschiedlicher Denkrichtungen bzw. -ansätze. Diese lassen sich grundsätzlich auf der einen Seite dem „Planungsmodell“ und auf der anderen Seite dem „Inkrementalmodell“ zuordnen.

Das normativ angelegte Planungsmodell wurde bereits im Rahmen erster strategierelevanter Forschungen in den 1960er Jahren postuliert. Es beinhaltet Handlungsempfehlungen hinsichtlich einer idealtypischen Gestaltung des strategischen Entscheidungsprozesses entlang der drei Teilschritte Analyse unternehmensinterner und externer Voraussetzungen, Strategieformulierung und -auswahl sowie Strategieimplementierung.

Das Inkrementalmodell fußt demgegenüber auf empirischen Forschungsarbeiten zu strategischen Entscheidungsprozessen in Unternehmen. Aus entsprechend deskriptiver Perspektive heraus stellen die Vertreter dieser Schule keine systematische und vordefinierte Abfolge verschiedener Phasen bzw. Schritte hinsichtlich der Entstehung von Strategien in Unternehmen fest. Gegenüber den Annahmen des Planungsmodells vollziehen sich Entscheidungsprozesse laut entsprechender Studien in der Realität eher einzelfallabhängig und nicht entlang eines allgemeingültigen Musters.

Mehrwert

Strategien sind für Unternehmen von zentraler Bedeutung für den Markterfolg. Sie geben zeitgemäße Antworten auf aktuelle Herausforderungen und sichern langfristig die Marktposition im ökonomischen Wettbewerb. Im Sinne einer praxisorientierten Strategieentstehung und -umsetzung geben die Teilschritte des Planungsmodells wichtige Anhalts- und Orientierungspunkte zur Gestaltung des entsprechenden Prozesses. Zur Nachvollziehbarkeit, Erforschung und/oder Evaluation von Strategieprozessen bietet es sich dabei an, eine inkremental-empirische Sichtweise zugrunde zu legen.

Vor dem Hintergrund der Implementierung von Strategien im Rahmen des laufenden Wettbewerbs zählen Geschwindigkeit und Flexibilität regelmäßig zu zentralen erfolgskritischen Faktoren hinsichtlich der Wirksamkeit und Zielerreichung einer Strategie