Überblick

Die Pugh-Matrix, benannt nach ihrem Entwickler Derek Salman Pugh, ist eine Möglichkeit zur Bewertung konkurrierender Konzepte und dient somit der Entscheidungsfindung. Der Einsatz einer Pugh-Matrix erfolgt z.B. in der Six Sigma Analyse-Phase oder in der strategischen Planung.

Konzept

Die Anwendung der Pugh-Matrix ist vergleichsweise einfach und erfolgt hier anhand eines Beispiels in sechs Schritten. Darüber hinaus gibt es auch Abwandlungen, die aber hier nicht weiter erläutert werden sollen. Als Beispiel dient die fiktive Suche nach einer geeigneten Autoreparaturwerkstatt:
1. Kriterien: Welche Kriterien sind für die Entscheidung wichtig? Diese sind aufzulisten und zu definieren. Bei unserer Suche nach einer Werkstatt könnte es sich um den Preis, die Dienstleistungsqualität, die Verfügbarkeit und/oder die Lage handeln.
2. Gewichtung: An dieser Stelle können individuelle Präferenzen berücksichtigt werden. Vielleicht ist Ihnen die Dienstleistungsqualität wichtiger als der Preis, wodurch dieser Faktor dann höher in die Endbewertung einfließen würde.
3. Entscheidungsmatrix: In die Spalten werden nun alle zu vergleichenden Werkstätten eingetragen. In die Zeilen kommt je ein Kriterium mit der entsprechenden Gewichtung.
4. Referenzkonzept: Zusätzlich kann in die Bewertung auch ein bestehendes Referenzkonzept mit eingebracht werden. Dies wäre in unserem Fall z.B. die bislang beauftragte Autowerkstatt.
5. Bewertung: Nun folgt die Bewertung aller Kriterien jeweils für alle unterschiedlichen Konzepte. Hierzu ist die Feststellungsmethode vorab zu bestimmen. Beim Kriterium „Preis“ wäre es der Betrag in Euro, bei der Dienstleistungsqualität vielleicht eine Bewertung aus einem Online-Portal, die Verfügbarkeit könnte mit „Ja/Nein“ beantwortet und die Lage in Entfernungskilometern der Werkstatt zur eigenen Wohnung gemessen werden.
6. Auswertung: Anschließend wird für jedes Konzept die Gesamtsumme unter Berücksichtigung der jeweiligen Gewichtung bestimmt. Als Ergebnis erhält man eine detaillierte Abstufen der einzelnen Konzepte als Entscheidungsvorlage.

Mehrwert

Zwar sind die Ergebnisse der Pugh-Matrix auch subjektiven Bewertungseinflüssen ausgesetzt, doch durch die strukturierte Vorgehensweise werden die eigenen Präferenzen nochmals deutlich und klar. Dies ist gerade bei Entscheidungsprozessen mit mehreren Teilnehmern ein Vorteil. Durch die möglichst weitreichende Objektivierung wird letztlich dennoch eine aussagekräftigere Entscheidungsgrundlage als ohne Einsatz der Pugh-Matrix geschaffen. Oftmals verlaufen Entscheidungsprozesse vor dem Hintergrund individueller subjektiver Erfahrungen aus dem Bauch heraus. Die Pugh-Matrix schafft ein klareres Bild und ermöglicht so eine eher faktenbasierte Entscheidungsfindung.