Überblick

Poka Yoke steht für eine pro-aktive Fehlervermeidung und ist Teil der Jidoka – Denkweise aus dem Lean Management. Die Methode sichert auch die Nachhaltigkeit von Verbesserungsprojekten z.B. im Rahmen der Six Sigma Control-Phase.

Konzept

Poka Yoke sorgt mit technischen Lösungen dafür, dass Fehler so gut wie unmöglich werden. Am besten wird das Prinzip anhand von Beispielen deutlich:

1. DSL – Kabel:
Falls Sie noch mit einem DSL-Kabel ins Internet gehen, finden Sie hier ein klassisches Poka Yoke – Beispiel. Das Kabel hat an der Oberseite eine Klick-Vorrichtung. Dadurch kann das Kabel nur auf eine Art und Weise am Rechner angeschlossen werden. Ein Fehler wird – außer man versucht es mit roher Kraft – ausgeschlossen. Das Kabel befindet sich immer in der richtigen Position.

2. Waschmaschine:
Solange sich noch Wasser in der Trommel einer Waschmaschine befindet, ist die Tür bei modernen Maschine verriegelt und lässt sich nicht von außen öffen. Dadurch wird verhindert, dass Waschwasser aus der Maschine durch das Türöffnen herausschwappen kann.

3. Produktionsroboter:
Der Bereich eines Produktionsroboter wird mit einem Käfig versehen, damit kein Mensch von den Roboterbewegungen verletzt wird. Zu Wartungszwecken muss eine Tür eingebaut sein. Diese ist mit dem Stromkreis des Roboters verbunden, so dass bei Eintritt in den Gefährdungsbereich der Roboter mit Sicherheit keine Bewegung mehr Durchführen kann.

Es gibt mittlerweile Tausende solcher Anwendungsbeispiele, die Einzug in den Alltag und vor allem in die Produktion gefunden haben. Die technischen Lösungen sind meist nicht sehr kompliziert und können mit überschaubarem Aufwand implementiert werden.

Mehrwert

Auch wenn man davon ausgeht, dass nur hochmotivierte und sehr gut geschulte Mitarbeiter die Anlagen bedienen, kann selbst dem Besten immer mal ein Fehler unterlaufen. Das ist schließlich menschlich.

Poka Yoke sorgt dafür, dass selbst bei schlechtester Tagesform des Mitarbeiters solche meist unbeabsichtigten Fehler nicht mehr vorkommen können. Wenn man gemäß der Operational Excellence – Philosophie ein „Right-first-time“ – Prozessergebnis anstrebt und man davon ausgeht, dass jeder Fehler eine Reihe weiterer Konsequenzen wie zum Beispiel Qualitätsverluste, Nacharbeit, Kosten, Abstimmungsaufwand oder zusätzliche Administration nach sich zieht, dann erkennt man sofort den Mehrwert einer Methode, die Fehler durch technische Lösungen so gut wie unmöglich macht.